Luka Stepan: Interview zur First 36
Erzählen Sie uns ein bisschen von sich und Ihrem Team.
Wir sind ein Design-Büro mit dem Namen GIGO Design. Der Sitz ist in Ljubljana, in Slowenien. Das Team besteht aus etwa 11 Leuten mit ganz unterschiedlichem beruflichen Hintergrund. Die meisten von uns arbeiten an der Produktkonzeption. Wir haben beim aktuellen Projekt eng mit der Entwicklungsabteilung zusammengearbeitet.
Luka Stepan
Was bedeutet GIGO ?
GIGO bedeutet « Garbage In Garbage Out ». Wir legen Wert darauf, zu Anfang die passenden Informationen zu erhalten, um am Ende ein effizientes, wirtschaftliches und passendes Design zu liefern.
Ist so auch die neue First entstanden?
Die First 36 ist aus einem co-kreativen Ansatz entstanden. Das heißt, dass während des gesamten Entwicklungsprozesses auch die involviert wurden, die das Boot später nutzen wollen. Dazu haben wir zu Anfang des Projekts genau recherchiert, was sich Menschen wünschen, die solch ein Boot später fahren möchten. Auf Basis der Auswertungen haben wir dann ein Modell entworfen und uns an die Umsetzung gemacht, dabei blieben wir weiter im Austausch mit potentiellen Nutzerinnen und Nutzern. Wir haben auf diese Weise z. B. einen Steuerstand in Originalgröße entworfen. Alle neuen Ideen wurden so bis ins Detail getestet, bevor wir uns tatsächlich an die Produktion gemacht haben
Sie sind Teil des großen Teams, das an dem Boot mitgearbeitet hat. Würden Sie uns ein wenig mehr über die Zusammenarbeit verraten?
Für mich ist es das großartigste Team, das man sich vorstellen kann. Es war geballte Kompetenz und jeder hat sein Bestes gegeben, um die First-Reihe genau dort zu halten, wo sie sein soll.
Ist das Ihr erstes Projekt im Bereich Wassersport?
Nein, wir arbeiten seit der Konzeption der 27 SE mit Seascape zusammen. Wir waren also Beteiligt an der Entwicklung der First 24, 14, 27 und jetzt auch der 36.
Worin unterscheidet sich die 36 von der 27?
Die beiden Boote sind sehr unterschiedlich. Es galt, die kleinere Fläche der First 27 durch clevere Lösungen optimal nutzbar zu machen. Dabei haben wir zwar manche Idee der 36 wiederaufgegriffen, aber das Ziel war hier doch ein ganz anderes: Bei der First 36 ging es darum, den Spagat zwischen Leistungsstärke und Komfort zu schaffen.
Und wie wurde die 36 zu dem, was sie heute ist?
Das Wichtigste war, kein einziges überflüssiges Detail zu schaffen. Auf der 36 gibt es nur das, was nötig ist. Nicht mehr, nicht weniger.
Welche Art der Nutzung hatten Sie bei der Konzeption der 36 im Kopf?
Uns war wichtig, dass das Boot unter jeder Bedingung leistungsstark ist. Die 36 muss sportlich gefahren werden können, sich familientauglich zeigen, aber auch allein zu manövrieren sein. Wir haben wirklich versucht, jedem gerecht zu werden, der dieses Boot fahren will – vom Kind bis zum Erwachsenen. Dabei war das Auge fürs Detail sehr wichtig.
Für was steht die Reihe First ?
Ich denke, die First-Reihe steht für Segelvergnügen pur in seiner reinsten Form.
Was muss eine moderne First bieten?
Das Wichtigste ist, dass sie leicht zu bedienen ist, und zwar nicht nur während der Fahrt, sondern das auch das Leben an Bord, auch im Hafen oder vor Anker, so angenehm wie möglich ist. Die First muss praktisch und funktional sein, damit man sich ganz dem Fahrgefühl hingeben kann.
Was ist für Sie die Schlüsseleigenschaft der neuen First?
Für mich ist das Zusammenspiel zwischen Innen- und Außendesign elementar und die Flexibilität der Ausstattung. Uns war wichtig, genau zu verstehen, wie Menschen den Innenraum der First 36 nutzen möchten. Bei unserer Recherche wurde deutlich, dass da bisher einiges fehlinterpretiert wurde.
« Unsere Arbeit hat dafür gesorgt, dass Menschen ihre Zeit an Bord der First 36 anders genießen können. »
Erzählen Sie uns mehr vom Ergebnis Ihrer Arbeit.
Die größte Innovation der First 36 ist das Bad. Wir haben uns bemüht, genau zu verstehen, welche Art von Badezimmer die Nutzerinnen und Nutzer sich wünschen und wie viel Raum dafür nötig ist. Bei der Umsetzung war uns wichtig, Elemente zu schaffen, die Raum sparen und dafür sorgen, dass wirklich nur das an Platz eingenommen wird, was nötig ist. So entstand mehr Wohnraum.
Was ist daran so einzigartig?
Wir haben die Raumaufteilung an Bord neugestaltet. In der Regel liegen die Nasszellen bei Segelbooten ausgerechnet da, wo sich ein schöner Salon gut machen würde. Wir haben das Bad also dahin verlagert, wo es immer noch komfortabel nutzbar ist, aber eben nicht den schönsten Raum einnimmt.
Wodurch hebt sich die First 36 von Konkurrenzmodellen ab?
Die First 36 bietet wesentlich mehr Flexibilität als andere Boote. Es ist ein Boot, das vielseitig einsetzbar ist. Die Recherchen, die wir vor der Konzeption angestellt haben, haben ergeben, dass das Boot nicht allein für Rennen oder Urlaube an Bord oder längere Fahrten genutzt wird, sondern dass die Nutzer das Boot gern für eine Kombination von allem haben möchten. Die First 36 ist wirklich enorm vielseitig, ohne dafür Abstriche machen zu müssen. Sie bietet einfach mehr, egal, wie sie genutzt wird.
Die neue First in einem Satz?
« Die neue First 36 ist das am leichtesten zu bedienende Leistungsboot. »
Veröffentlicht am 10.11.2021