Amaury Guérin – Skipper auf der Pilourson (First 29)

Die Hochseeregatta als höchstes Ziel

Gymnasiast und Seemann aus Leidenschaft

Mit nur 16 Jahren ist Amaury zusammen mit seinem Vater und seinen Brüdern schon Besitzer der Pilourson, einer First 29, dem Segelboot, das in den 80er-Jahren entwickelt wurde und das bis heute zu den beliebtesten Rennyachten zählt. Wir haben Amaury im vergangenen Sommer in Sables d'Olonne, Frankreich, im Zuge der Course Croisières de Ports Vendéens, einer Regatta des Departements Vendée, getroffen und ihn darum gebeten, ein wenig von seinen zahlreichen Wettkämpfen in 2018 zu erzählen. 

 

DU HAST SCHON ZIEMLICH VIELE WETTKÄMPFE GEWONNEN. AN WELCHEN REGATTEN HAST DU DIESES JAHR TEILGENOMMEN UND WIE SIND DIE ERGEBNISSE AUSGEFALLEN?

Bei mir herrscht diesen Sommer ziemlich volles Programm. Ich fahre Rennen mit der First 29 und einer Laser. Die Saison ist gestartet mit dem Wettkampf  Course des îles, einer Einhand-Regatta, die mich eine Woche lang auf meiner First 29 durch die bretonischen Insellandschaften geführt hat. Dabei habe ich den 5. Platz gemacht, vor allem aber habe ich unheimlich viel Erfahrung gesammelt, die mir immer weiterhelfen wird. Außerdem durfte ich an der Course Croisière des Ports Vendéens teilnehmen (3. Platz) und bei der Tour du Finistère, einer Regatta im bretonischen Departement Finistère, bei der das Niveau sehr hoch ist. Unser Team bestand zu 100 % aus Familienmitgliedern und wir haben den 5. Platz belegt. An manchen Stellen hat uns strategische Erfahrung gefehlt, aber wir haben auch einen super Etappensieg bei 25 Knoten hingelegt, nachdem wir alles aus dem Boot herausholen konnten. Außerdem habe ich zusammen mit meinem Vater an zwei Doppelregatten teilgenommen. Dabei sind wir beide Male auf dem Siegerpodest gelandet. Die Saison habe ich mit der Teilnahme an den Französischen Laser-Meisterschaften abgeschlossen. Eine großartige Gelegenheit, Erfahrungen bei Rennen auf größeren Booten zu sammeln. Nach 10 Rennen habe ich dabei schließlich den 23. von 80 Plätzen belegt.

"Mit einem reinen Familienteam haben wir den 5. Platz belegt."

Hast du als Bewohner von Saint-Gilles-Croix-de-Vie den Solo-Wettkampf Solitaire URGO der Figaro mitverfolgt?

Na klar, ich war sogar im Hafen auf dem Wasser ganz vorne mit dabei, um unseren Teilnehmern aus der Vendée bei der Einfahrt zu gratulieren! Ich habe im Team Vendée regelmäßig Kontakt zu den Skippern Thomas Cardrin und Benjamin Dutreux.

Erzähl uns mehr vom Team Vendée, welche Aufgabe hast du dort?

Letztes Jahr habe ich an einem Projekt auf dem Boot des Team Vendée Formation teilgenommen, das darauf abzielt, das Team für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Dieses Jahr geht das Projekt zu Ende, aber ich möchte gern einen Fuß in der Tür dieser Weiterbildungseinrichtung behalten, indem ich dort, so oft es geht, weiter segele und an Fortbildungen teilnehme, die dort über den Winter in allen Bereichen des Segelsports stattfinden.

"Im Team Vendée Formation kann ich den ganzen Winter über trainieren"

Was sind deine nächsten Projekte? Möchtest du weiterhin an Regatten teilnehmen, ist die Leidenschaft fürs Segeln ungebrochen

Ich bin für die kommende Saison weiter hoch motiviert. Dabei lege ich die Priorität aber auf die Laser mit dem Ziel, bei den Französischen Meisterschaften im August gute Leistungen zu bringen. Ich werde bis dahin also noch härter trainieren, auch körperlich. Aber auch die größeren Boote will ich nicht vernachlässigen, besonders, weil ich nächstes Jahr wieder an der Tour du Finistère teilnehmen will. Außerdem will ich weiter zusammen mit dem "Team Vendée Formation" segeln.

"Meine Erfahrung mit Rennen auf Jollen und größeren, bewohnbaren Yachten kann mir auf längere Sicht dabei helfen, mein Ziel zu erreichen: Hochseeregatten zu fahren!"


 

Veröffentlicht am 16.11.2018